Juni
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Johannes der Täufer (linker Seitenaltar) |
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Hochfest des Hl. Johannes des Täufers am 24. Juni, Neumarkter Stadtpatron Es gibt sie fast in jeder Pfarrkirche, meist in der Nähe des Taufsteins, eine Figur des heiligen Johannes des Täufers (so wie im Bild in der Neumarkter Hofkirche). Er ist der „Mann mit dem Lamm“, wie die Kinder gerne sagen. Die Taufschale in der Hand und das Lamm zu seinen Füßen weisen Johannes aus als den, der Jesus im Jordan getauft hat. Auf dem neugotischen Hochaltar der St. Johanneskirche ist diese Taufszene eindrucksvoll dargestellt. Das Johannesfest am 24. Juni ist im Westen entstanden. Man datierte es sechs Monate vor der Geburt Christi gemäß der Stelle im Lukasevangelium, wo der Engel Gabriel zu Maria spricht: “Siehe deine Verwandte Elisabeth (Mutter des Johannes) ist jetzt schon im sechsten Monat“. Wie das Geburtsfest Jesu als der „neuen Sonne des Heils“, so hat auch das Geburtsfest Johannes des Täufers einen kosmischen Hintergrund. Es fällt etwa auf die Sommersonnenwende, nach der bekanntlich die Tage wieder abnehmen. Man bringt dieses Abnehmen der Tage bis Weihnachten mit dem Schriftwort Johannes des Täufers in Verbindung, wo er von Jesus sagt: “Jener muss wachsen, ich aber muss abnehmen!“ Mit dem Johannesfest, das zugleich den Sommeranfang markiert, hat sich auch der Volksbrauch des Johannisfeuers bis in die Gegenwart herein erhalten. Schon in der frühen Kirche gab es eine große Verehrung des Heiligen als dem Wegbereiter und Vorläufer des Messias. Im Osten kamen zum Geburtsfest noch zwei weitere Johannesfeste dazu: Das Fest seiner Enthauptung am 29.August und das Fest seiner Empfängnis am 24. September. Zahlreiche Kirchen wurden in West und Ost dem Täufer Jesu geweiht, davon allein in Rom nicht weniger als 20 Kirchen, die seinen Namen tragen. Johannes selbst ist so etwas wie der Urtyp eines Propheten: Hart, kantig, kompromisslos und mutig bis zum Tod. Bei seiner Bußpredigt unten am Jordan redet er nicht nur dem einfachen Volk ins Gewissen, sondern auch den Führern Israels. Damit nicht genug: Er stellt sich auch gegen die höchste politische Autorität, gegen König Herodes. Er hält ihm vor, dass er dem eigenen Bruder die Frau wegnimmt. Dieses „Es ist dir nicht erlaubt“ kommt Johannes teuer zu stehen. Bei einem der vielen Herodesfeste wird sein Kopf gefordert. Johannes wird zum Märtyrer des Gewissens und der zehn Gebote. Johannes vertritt eine strenge Sozialcharta: „Wer zwei Röcke hat, gebe einen davon dem, der keinen hat und wer zu essen hat, der handle ebenso“. Der Messias, den Johannes ankündigt, ist für ihn ein strenger Richter, der schon „die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt hat und der die Spreu vom Weizen trennt“. Jesus selbst hat seinen Verwandten Johannes sehr geschätzt. Es klingt fast nach einer Heiligsprechung, wenn er sagt: „Er ist mehr als ein Prophet, er ist der größte unter allen, die je eine Frau geboren hat, er ist der Bote, den ich vor mir hersende“. Wenn es auch anfänglich zu einer gewissen Spannung kam zwischen den Jüngern Jesu und denen des Johannes kommt und manche zu Jesus überwechseln, so ist es doch die innere Größe des Johannes, die von Jesus sagt: „Seht das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“.
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Katholische Pfarrei „Zu Unserer Lieben Frau“, Neumarkt i. d. OPf., „Mariä Aufnahme in den Himmel“
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